Wissenswertes

WISSENSWERTES


Die Leichtathletik ist ganz schön komplex, deshalb gibts hier die ein oder anderen Informationen und Erklärungen für Neueinsteiger, Eltern und Interessierte...

Insgesamt gibt es in der Leichtathletik 47 olympische Wettbewerbe. Bei den Männern werden 24, bei den Frauen 23 verschiedene Disziplinen durchgeführt. Alle Entscheidungen in der Leichtathletik fallen in der Regel im Stadion. Ausnahme sind der Marathonlauf und die Geh-Wettbewerbe. Bei beiden Disziplinen liegen Start und Ziel im Stadion.
Sprint und Lauf
Männer und Frauen gehen auf den Strecken über 100, 200, 400, 800, 1.500, 5.000 und 10.000 Meter an den Start. Außerdem gibt es Wettbewerbe über 110 Meter Hürden - 100 Meter Hürden bei den Frauen - und 400 Meter Hürden. Hier sind die Hindernisse unterschiedlich hoch. Über kurze Hürdenstrecke sind die Hindernisse bei den Männern 1,067 Meter und bei den Frauen 84 Zentimeter hoch. Über 400 Meter messen die ebenfalls zehn Hürden jeweils eine Höhe von 91,4 Zentimetern (Männer) und 76,2 Zentimetern (Frauen). Erstmals gehen die Frauen 2008 wie die Männer über die 3000 Meter Hindernis an den Start. Auf dieser Distanz müssen pro Runde vier Hindernisse sowie ein Sprung über einen Wassergraben absolviert werden. Alle Hindernisse sind bei den Männern 91,4 Zentimeter, bei den Frauen 76,2 Zentimeter hoch, der Wassergraben soll an der Hindernisseite zwischen 50 und 70 Zentimeter tief sein und schließt nach 3,66 Metern mit der Höhe der Laufbahn ab. Der Marathon umfasst eine Länge von 42,195 Kilometern. Bei den Gehern stehen für die Männer zwei Entscheidungen über 20 und 50 Kilometer auf dem Programm. Die Frauen starten über 20 Kilometer. Im Gegensatz zum Laufen wird beim Gehen eine ununterbrochene Boden- Berührung verlangt. Beim Verstoß gegen diese Regel wird der Geher zunächst bis zu zweimal verwarnt. Bei drei Verwarnungen durch drei unterschiedliche Geh-Richter wird der Geher disqualifiziert.
Staffel
Die Athleten gehen zudem in Staffeln über 4 mal 100 Meter und 4 mal 400 Meter an den Start. Dabei muss jeder Läufer eine Teilstrecke mit einem Staffelstab hinter sich bringen. Der Stabwechsel muss innerhalb einer 20-Meter-Zone erfolgen. Diese beginnt zehn Meter vor Ende der Einzelstrecke und endet nach zehn Metern auf der neuen Strecke. Bei der 4 mal 100 Meter-Staffel gibt es eine zusätzliche Zehn-Meter-Zone vor Beginn der eigentlichen 20-Meter-Wechselzone, so dass ablaufende Sprinter nicht mehr aus dem Stand starten, sondern schon die Möglichkeit haben, zehn Meter als eine Art "Anlauf" zurückzulegen. Der Staffelstab besteht aus einer glatten Holz-, Kunststoff- oder Metallröhre, ist 28 bis 30 Zentimeter lang, hat einen Umfang von 12 bis 13 Zentimetern und wiegt mindestens 50 Gramm.
Kugelstoßen
Die Kugel hat bei den Frauen ein Gewicht von 4 Kilogramm und bei den Männern von 7,26 Kilogramm. Die Kugel wird aus einem Kreis von 2,135 Metern Durchmesser gestoßen, der durch einen fest verankerten Abstoßbalken begrenzt ist. Die Kugel muss aus der Schlüsselbeingrube gestoßen werden. Sobald der Athlet seine Ausgangsstellung im Kreis eingenommen hat, muss die Kugel Kontakt zum Hals haben. Die Stoßweite wird von der ersten Aufschlagstelle bis zur Innenkante des Balkens gemessen.
Speerwerfen
Der Speer der Frauen ist zwischen 2,20 und 2,30 Metern lang und 600 Gramm schwer. Bei den Männern hat das Wurfgerät eine Länge von 2,60 bis 2,70 Metern und ein Gewicht von 800 Gramm. Für den Wurf darf der Athlet Anlauf nehmen. Ein Wurf ist nur dann gültig, wenn der Speer den Boden zuerst mit der Spitze trifft. Ungültig ist der Wurf, wenn der Speer außerhalb des Wurfsektors landet oder der Werfer den Abwurfbogen am Ende des Anlaufs oder die Begrenzungslinien der Anlaufbahn übertritt. 
Hammerwerfen
Das Gerät wiegt bei den Frauen vier Kilogramm, bei den Männern 7,26 Kilogramm. Das Wurffeld wird durch zwei Sektorenlinien begrenzt, die vom Wurfkreis aus in einem Winkel von 34,92 Grad auseinanderlaufen. Zum Schutz der Zuschauer ist das Wurffeld mit einem u-förmigen Netz-Käfig umschlossen.
Als Fehlwurf gilt:
- wenn der Werfer die Wurfkreisbegrenzung übertritt
- den Hammer oder das Gleichgewicht verliert
- den Hammer über die Sektoren-Begrenzungs-Linien hinauswirft
- den Hammer in das Käfig-Netz wirft.
Die Weite wird von der Innenkante des Wurfkreises bis zur ersten Aufschlagstelle des Gerätes gemessen.
Diskuswerfen
Bei den Frauen ist der Diskus ein Kilogramm schwer und hat einen Durchmesser von 18 bis 18,2 Zentimetern. Die Männer werfen einen Zwei-Kilogramm-Diskus mit einem Durchmesser von 21,9 bis 22,1 Zentimetern. Der Wurfkreis hat einen Durchmesser von 2,5 Metern und wird von einem 70 bis 80 Millimeter hohen Metallring begrenzt. Das Wurffeld eröffnet sich aus der Mitte des Wurfkreises in einem Winkel von 34,92 Grad. Die erzielte Weite wird von der ersten Auftreffstelle bis zur Innenkante des Metallrings am Wurfkreis gemessen.

Hochsprung
Beim Hochsprung versucht der Athlet, nach einem bogenförmigen Anlauf eine größtmögliche Höhe zu überspringen. Dabei muss eine Latte überquert werden, die in einer bestimmten Höhe fixiert ist. Der Absprung darf mit nur einem Bein erfolgen, die Landung findet auf einer Matte statt. Der Springer hat für jede Sprunghöhe drei Versuche zur Verfügung. Nach dem ersten oder zweiten Fehlsprung kann der Sportler auf den/die restlichen Versuch(e) der nicht übersprungenen Höhe verzichten und mit dem/den verbliebenen Versuch(en) eine folgende Höhe in Angriff nehmen. Diese Regel ist wichtig, weil bei gleicher übersprungener Höhe zweier Athleten die Zahl ihrer bisher gebrauchten Versuche entscheidet. Nach drei aufeinanderfolgenden Fehlversuchen, gleichgültig bei welcher Höhe, scheidet der Springer aus.

Stabhochsprung
Beim Stabhochsprung versucht der Athlet, mit Hilfe eines biegsamen Stabs eine größtmögliche Höhe zu überspringen. Nach einem Anlauf wird der elastische Stab in einen Einstichkasten, der sich vor einer mindestens fünfmal fünf Meter großen Mattenanlage befindet, eingestochen. Der Athlet springt ab, der Stab wird aktiv in eine Biegung gebracht und hebt den Springer bei der "Stabstreckung" katapultartig in die Höhe. Nun wird der Körper ebenfalls gestreckt, der Athlet überquert durch eine Beugung der Hüfte die Latte mit der Bauchseite. Er löst den Kontakt zum Stab und landet nach einem Fall auf der Matte. Der Springer hat für jede Sprunghöhe drei Versuche zur Verfügung. Nach dem ersten oder zweiten Fehlsprung kann der Sportler auf den/die restlichen Versuch(e) der nicht übersprungenen Höhe verzichten und mit dem/den verbliebenen Versuch(en) eine folgende Höhe in Angriff nehmen. Diese Regel ist wichtig, weil bei gleicher übersprungener Höhe zweier Athleten die Zahl ihrer bisher gebrauchten Versuche entscheidet. Nach drei aufeinanderfolgenden Fehlversuchen, gleichgültig bei welcher Höhe, scheidet der Springer aus.
Weitsprung
Beim Weitsprung muss der Athlet nach einem etwa 30-45 Metern langen Anlauf von einem Absprungbalken möglichst weit in eine Sandgrube springen. Der Balken befindet sich zwischen einem und drei Meter vor dem Anfang der Grube, welche eine Breite von 5,50 Metern hat und gemessen von der Absprunglinie eine Länge von mindestens 10 Metern hat. Am Ende des Absprungbalkens befindet sich ein sogenannter Kontrollstreifen, der vom Springer nicht berührt werden darf. Berührt der Absprungfuß des Athleten den Kontrollstreifen oder springt er im Bereich zwischen Balken und Grube ab, ist der Sprung ungültig. Der Absprung vor dem Balken ist zulässig. Die Weite des Sprunges wird zwischen dem Balkenende und dem Körperabdruck im Sand, der dem Sprungbalken am nächsten ist, gemessen. Jeder Springer hat drei Versuche im Vorkampf des Finals. Die besten acht Athleten qualifizieren sich für den Endkampf und haben drei weitere Sprünge.
Dreisprung
Grundsätzlich ist der Dreisprung mit dem Weitsprung zu vergleichen. Die Anlagen sind identisch. Lediglich der Absprungbalken befindet sich mindestens 13 Meter (Männer) bzw. elf Meter (Frauen) vor der Sprunggrube. Bei dieser Disziplin versucht der Athlet mit drei aufeinanderfolgenden Sprüngen (Hop-Step-Jump) möglichst weit in der Sandgrube zu landen. Die Sprungfolge ist entweder links-links-rechts oder rechts-rechts-links. Während eines Sprungs darf das nicht beteiligte Bein den Boden nicht berühren. Gemessen wird die Gesamtweite aller drei Sprünge. Das Messverfahren und alle übrigen Wettkampfbestimmungen sind mit denen des Weitsprungs identisch. Der Absprung vor dem Balken ist zulässig. Die Weite des Sprungs wird zwischen dem ersten Absprung und dem Körperabdruck im Sand, der dem Sprungbalken am nächsten ist, gemessen. Jeder Springer hat drei Versuche im Vorkampf des Finals. Die besten acht Athleten qualifizieren sich für den Endkampf und haben drei weitere Sprünge.
Zehnkampf
Der zweitägige Zehnkampf wird nur von den Männern durchgeführt. Am ersten Tag werden die Einzeldisziplinen 100-Meter-Lauf, Weitsprung, Kugelstoßen, Hochsprung und der 400-Meter-Lauf absolviert. Am zweiten Tag folgen dann die Wettbewerbe über 110-Meter-Hürden, Diskuswerfen, Stabhochsprung, Speerwerfen und der 1.500-Meter-Lauf. Die Wertung orientiert sich an einem Punktesystem. Für jede erzielte Leistung in einer Disziplin erhält der Athlet eine bestimmte Punktzahl. Die Summe aller zehn Wettbewerbe ergibt das Gesamtergebnis und damit den Sieger.

Siebenkampf
Bei den Frauen besteht der Mehrkampf aus sieben Disziplinen. Wie beim Zehnkampf der Männer findet der Wettkampf an zwei Tagen statt. Die Athletinnen müssen am ersten Tag zum 100-Meter-Hürdenlauf, dem Hochsprung, Kugelstoßen und dem 200-Meter-Lauf antreten. Am zweiten Tag stehen dann der Weitsprung, das Speerwerfen und der abschließende 800-Meter-Lauf auf dem Programm. Die Wertung orientiert sich an einem Punktesystem. Für jede erzielten Leistung erhält der Athlet eine Punktzahl. Diese Summer aller Wettbewerbe ergibt das Gesamtergebnis und damit den Sieger.
Quelle: ZDF-Internet, Berichterstattung Peking 2008
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